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Nepenthes villosa
Bild Datei:N villosa.jpg
Familie Kannenpflanzen (Nepenthaceae)
Gattung Nepenthes
Klade Villosae
Art Nepenthes villosa Hook f.
Verbreitung Mt. Kinabalu, Mt. Tambuyukon, Borneo, Malaysia
Klima Ultra-Hochland
Platzbedarf mittel
Wuchsform (Kultur) gedrungen, kriechend
Toleranzbereich klein
Kannengröße (Kultur) <20 cm

Nepenthes villosa stammt aus Malaysia und wächst auf der Insel Borneo auf nur wenigen Bergen, üblicherweise auf Höhen von 2300 m bis 3240 m über dem Meeresspiegel. Sie gehört damit zu den Ultra-Hochland Arten.

Vorkommen sind vom Mt. Kinabalu und Mt. Tambuyukon bekannt. Auf dem 2579 m hohen Mt. Tambuyukon wächst N. villosa in etwas tieferen Lagen von nur 1600 bis 1900 Metern. Dies liegt wahrscheinlich an der sehr exponierten Lage des Berggipfels, dessen dunkles Gestein sich tagsüber stark aufheizt und nachts nur langsam abkühlt, was eine Besiedlung der Gipfelregion durch N. villosa verhindert. Dieses tiefere Vorkommen auf dem Mt. Tambuyukon wird durch die unmittelbare Nachbarschaft des mit 4095 m deutlich höheren Mt. Kinabalu im Südwesten ermöglicht. Dessen kalte katabatische Winde kühlen nachts die Flanken des Mt. Tambuyukon stark ab und schaffen so ein lokal deutlich kühleres Mikroklima als für die geringe Höhenlage üblich.

Nepenthes villosa wächst sowohl in der Natur als auch in Kultur langsam. Sie erreicht in der Natur eine Stammlänge von bis zu 8 Metern und etwa 25 cm x 10 cm große Blätter. Die unverwechselbaren Kannen werden etwa 24 cm x 10 cm groß. Diese Ausmaße wurden in Kultur bislang noch nicht erreicht und werden in absehbarer Zeit wohl auch nicht erreicht werden. Das Wachstum in Kultur ist kompakt, eher kriechend, mit ca. 30 cm bis 40 cm Durchmesser und 10  cm bis 20 cm großen Kannen. Kletternde Exemplare mit Hochkannen sind aus Kultur nicht bekannt.


Nepenthes villosa hat einen sehr kleinen Toleranzbereich und verzeiht mit zunehmender Größe nichtmal mehr kurzzeitige Abweichungen von den bevorzugten Bedingungen. Sie gilt als eine der schwierigsten Arten in Kultur und ist nur für erfahrene Nepenthes-Halter mit vollklimatisierten Kulturbedingungen realistisch längerfristig haltbar.


Die Art ist trotz ihrer anspruchsvollen Natur inzwischen gut verfügbar, wenn auch stets als sehr kleine Pflanze von ca. 1 bis 3 cm Durchmesser. Größere Pflanzen stehen so gut wie nie zum Verkauf und werden meist nur unter erfahrenen Sammlern getauscht oder verkauft.

Es existieren von N. villosa mehrere Klone in Gewebekultur, denen teilweise deutlich unterschiedliche Wachstumsgeschwindigkeiten und Toleranzen nachgesagt werden. Diese Behauptungen sind als größtenteils apokryph einzuordnen.

Saatgut von N. villosa wurde bislang in Kultur noch nicht produziert. Da die Art ausschließlich innerhalb des Nationalpark Kinabalu wächst, ist die Saatgutentnahme damit stets illegal und jedwedes angebotene Saatgut der Art entweder falsch deklariert oder ebenfalls illegal. Die Art ist stark von Wilderei bedroht. Beim Kauf sollte man deshalb besonders darauf achten, dass die Pflanzen aus vertrauenswürdigen Quellen stammen und zu einem der in Gewebekultur etablierten Klone gehören.

1 Kultur

1.1 Optimale Bedingungen

  • Temperatur
    • Tags: 20 °C - 24 °C
    • Nachts: 8 °C - 14 °C
    • Wird mit zunehmender Größe weniger tolerant gegenüber Abweichungen von den optimalen Bedingungen. Wenige Wochen mit zu warmen Nächten führen zum kompletten Wachstumsstop und bald auch zum Tod der Pflanze.
    • Die Nachtabsenkung sollte nicht graduell sondern rapide erfolgen und mindestens ΔT = 10 °C betragen.
  • Licht
    • Bevorzugt viel Licht, zeigt aber auch eine gelbliche Verfärbung der Blätter bei starker Beleuchtung.
    • Lichtwert: (kommt)
  • Luftfeuchtigkeit
    • Aufgrund der harten, fast schon sukkulenten und behaarten Blätter erstaunlich tolerant gegenüber geringer Luftfeuchtigkeit. Jungpflanzen benötigen 80 % rLF oder mehr.
    • 70 % - 90 % sind ideal.

1.2 Substrat & Düngung

  • Substrat
    • Nepenthes villosa wächst am besten in einer mineralischen Substratmischung. Erfolgreiche, langfristige Kultur wurde in einer Mischung aus 1:1:1 Akadama:Kanuma:Perlit erreicht (siehe Galerie).
    • Ein Topping aus lebendem Sphagnum-Moos scheint das Wurzelwachstum sehr zu fördern. Die Feinwurzeln sind hauptsächlich hier zu finden, während wenige, dafür dickere (Pfahl-?) Wurzeln in das mineralische Substrat wachsen.
    • Ein typischer Mix für Nepenthes aus getrocknetem Sphagnum und Perlit führt bei dieser ultramafischen Art scheinbar zu schlechtem Wachstum.
    • Jungpflanzen in der Größe in der sie üblicherweise verkauft werden (1 cm - 3 cm) haben scheinbar kein Problem mit der typischen Sphagnum/Perlit Mischung. Das stagnierende Wachstum zeigt sich erst später.
  • Topfgröße
    • Nepenthes villosa benötigt keinen besonders großen Topf. Ihr Wurzelsystem ist nicht außergewöhnlich stark ausgeprägt.
    • Die Kultur in unglasierten Tontöpfen und Schalen hat sich als vorteilhaft erwiesen. Die Verdunstung an den porösen Topfwänden kühlt das Substrat effektiv um ca. 4 - 5 Grad Celsius im Vergleich zur Umgebungstemperatur (eigene Messung), wodurch ein größeres ΔT für den Stamm und die Wurzeln erreicht werden kann. Zusätzlich dazu führt die Verdunstung zu einer gleichmäßigeren Austrocknung des Topfes.
  • Feuchtigkeit
    • Nepenthes villosa möchte eine gleichmäßige, aber nur mäßige, Feuchtigkeit im Substrat haben. Sie neigt sonst stark zu Wurzelfäule. Sie sollte auf keinen Fall im Anstau kultiviert werden.
    • Die Kultur im Tontopf oder Gittertopf mit Sphagnum Topping führt zu einer viel gleichmäßigeren Feuchtigkeit im Substrat.
  • Angaben zu Substrat- und Kannendüngung
    • Nepenthes villosa ist erstaunlich tolerant gegenüber Düngung und kann sowohl über die Kannen als auch über das Substrat bedenkenlos gedüngt werden (bei Beachtung der allgemeinen Hinweise zur Düngung von Nepenthes).
    • Substratdüngung:
      • ca. 300 µS - 500 µS/cm mineralischer Dünger 1x pro Monat
      • beim nächsten Gießen nach der Düngung kräftig durchspülen, um Salzakkumulation zu vermeiden
    • Kannendüngung:
      • 1 Kugel Langzeitdünger (z.B. Osmocote) pro Kanne alle 2 bis 3 Monate
      • selbst winzige Jungpflanzen können so gedüngt werden, auch wenn die Kugel dafür durch die Öffnung gedrückt werden muss

1.3 Sonstige Besonderheiten

  • Der Ruf, dass diese Art "extrem" langsam wächst, beruht vermutlich auf falscher/zu vorsichtiger Kultur in der Vergangenheit. Die Art zeigt die typische Wachstumsgeschwindigkeit vieler kompakt wachsender, hartblättriger Hochlandarten. In der Sammlung des Autors ist eine Pflanze innerhalb von 4 Jahren von ca. 3 cm auf ca. 30 cm Durchmesser angewachsen. Der Durchmesser und die Größe der Kannen erhöhen sich allerdings tatsächlich sehr allmählich und nicht in großen "Sprüngen", wie bei vielen anderen Arten.
  • Die Kannen sind im Vergleich zu den Blättern stets recht klein und werden an langen Tendrilen getragen.
  • Die Kannenform wird deutlich flacher und breiter, wenn die Kannen während der Entwicklung nicht frei hängen, sondern aufliegen können.


2 Galerie

2.1 Allgemeine Bilder

2.2 Konkrete Kulturbeispiele

Bild Bedingungen Kultiviert von
  • Temperatur
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Person 1
  • Temperatur
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  • Luftfeuchtigkeit
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  • Temperatur
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Person 3

3 Kulturfehler, Krankheiten & Schädlinge

3.1 Häufige Probleme:

3.2 Spezifisches Schadbild 1

Beschreibung: &&&

Ursache: &&&&

Lösung: &&&&

Bisher keine spezifischen Schadbilder/Probleme bekannt.



4 Autoren


5 Weblinks