Nepenthes: Unterschied zwischen den Versionen
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* Düngung mit bspw Osmocote 2-3cm unter der Substratoberfläche beschleunigt wachstum von Sämlingen imens | |||
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* Trieb vorsichtig mit eigenem Wurzelansatz abtrennen | * Trieb vorsichtig, idealerweise mit eigenem Wurzelansatz, abtrennen | ||
* Pflege wie bei Stecklingen: warm, feucht, hell | * Pflege wie bei Stecklingen: warm, feucht, hell | ||
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== Allgemeine Hinweise zum Klima in der Kultur von Nepenthes und Bedeutung des VPD == | == Allgemeine Hinweise zum Klima in der Kultur von Nepenthes und Bedeutung des VPD == |
Aktuelle Version vom 12. Mai 2025, 06:41 Uhr
Work in progress.
Diese Seite beinhaltet alles rund um Nepenthes zusammengefasst.
1 Nepenthes Arten
1.1 Alphabetisch sortiert
1.2 Unterteilt nach Regionen
1.3 Nepenthes Verbreitungskarte
1.4 Unterteilt nach Klima
2 Liste aller angelegten Hybriden
3 Kulturfehler, Schädlinge & Krankheiten
3.1 Kulturfehler
3.2 Schädlinge
- Keine spezifischen Nepenthes Schädlinge bekannt. Bei Befall unter Schädlinge schauen.
3.3 Krankheiten
- Wurzelfäule
4 Vermehrung
4.1 Geschlechtliche Vermehrung
Bestäubung
- Nepenthes sind getrenntgeschlechtliche Pflanzen
- Frischer Pollen muss auf die klebrige Narbe der weiblichen Pflanze aufgetragen werden
- Die Bestäubung war erfolgreich wenn die Samenkapseln anschwellen
- Samen sind reif wenn die Kapsel sehr trocken wird und unter leichtem Druck aufbricht oder dies von allein macht
Aufzucht von Sämlingen
- Samen keimen besonders erfolgreich wenn diese sehr frisch sind
- Samen werden oberflächlich auf Substrat gestreut (Lichtkeimer)
- Düngung mit bspw Osmocote 2-3cm unter der Substratoberfläche beschleunigt wachstum von Sämlingen imens
- pickieren wenn die Substratoberfläche von Moos überwachsen wird und die Sämlinge 2-3 Kannenblätter haben
4.2 Vegetative Vermehrung
4.2.1 Stecklinge & Nodien
- Kopf- oder Triebstecklinge verwenden (mindestens 1 besser 2-3 Nodien)
- Stecklinge mit einem sauberen, scharfen Messer schneiden
- Blätter ggf. halbieren bis auf ein Drittel einkürzen, um die Verdunstung zu reduzieren
- In feuchtes Substrat (z. B. Sphagnum-Perlite Mischung) stecken
- Hohe Luftfeuchtigkeit gewährleisten
- Warm (ca. 25 °C) und hell platzieren
- Bewurzelung dauert mehrere Wochen bis Monate
4.2.2 Basaltriebe
- Basaltriebe sind Seitentriebe an der Basis der Mutterpflanze
- Trieb vorsichtig, idealerweise mit eigenem Wurzelansatz, abtrennen
- Pflege wie bei Stecklingen: warm, feucht, hell
5 Allgemeine Hinweise zum Klima in der Kultur von Nepenthes und Bedeutung des VPD

Nepenthes sind tropische Pflanzen mit sehr unterschiedlichen Ansprüchen an Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Licht. Diese Unterschiede ergeben sich aus den jeweiligen Habitaten aus welchen die Pflanzen ursprünglich herkommen, die – selbst innerhalb tropischer Regionen – teils extreme Differenzen jener Bedingungen aufweisen. Besonders ausschlaggebend ist die Höhenlage, da sie maßgeblich Temperaturverlauf und Luftfeuchtigkeit im natürlichen Habitat bestimmt.
Die Lichtintensität ist sehr abhängig vom Standort: Einige Arten wachsen bodennah im Schatten dichter Vegetation, andere epiphytisch oder kletternd, um mehr Licht zu erhalten. In höheren Gebirgslagen kann die Sonne ziemlich ungehindert strahlen, da die umgebende Flora weniger dicht ist. Regelmäßige Niederschläge und Nebel beeinflussen zusätzlich die Lichtverhältnisse durch Diffusion oder Beschattung.
Die Grafik auf der rechten Seite gibt allgemeine Hinweise zu typischen Tagestemperaturen für verschiedene Nepenthes-Gruppen. Diese Kategorisierung orientiert sich primär an der Höhenlage, greift jedoch nicht in allen Fällen exakt – denn es gibt mikroklimatische Besonderheiten, die nur lokal im natürlichen Verbreitungsgebiet einzelner Arten auftreten. Eine genaue Recherche zur Art ist daher stets empfehlenswert.
Während viele Nepenthes eine gewisse Toleranz gegenüber Abweichungen von den Idealwerten zeigen, reagieren insbesondere Ultrahochlandarten sehr empfindlich auf zu hohe Temperaturen oder niedrige Luftfeuchtigkeit. Bei diesen ist eine möglichst genaue Einhaltung der Idealbedingungen notwendig, um Vitalität und Überleben zu sichern.
5.1 VPD – Das Dampfdruckdefizit als Klimafaktor
Das VPD (Dampfdruckdefizit) beschreibt das Verdunstungspotenzial der Luft – also wie stark sie in der Lage ist, Wasser aus der Pflanze zu „ziehen“. Für Pflanzen ist der VPD ein zentraler Umweltfaktor, da er direkt beeinflusst, wie stark sie über ihre Spaltöffnungen (Stomata) Wasser verdunsten. Dieser Prozess ist eng mit der Aufnahme von CO₂ für die Photosynthese sowie dem Transport von Wasser und Nährstoffen im Pflanzengewebe verbunden.
5.1.1 Berechnung
- Sättigungsdampfdruck (es):
Maximaler Dampfdruck, den die Luft bei gegebener Temperatur halten kann. (T in °C, Ergebnis in kPa)
- Tatsächlicher Dampfdruck (ea):
Dampfdruck entsprechend der relativen Luftfeuchtigkeit:
- VPD (Dampfdruckdefizit):
Differenz zwischen Sättigungsdampfdruck und tatsächlichem Dampfdruck:
5.1.2 Bedeutung für die Kultur
- Zu hoher VPD: Die Luft entzieht den Blättern zu viel Feuchtigkeit – Gefahr von Trockenstress.
- Zu niedriger VPD: Die Transpiration ist stark eingeschränkt – Wasser- und Nährstoffaufnahme funktionieren nur unzureichend.
Moderne Klimaregler und Hygrometer können den VPD anzeigen oder sogar automatisiert steuern. In geschlossenen Systemen wie Vitrinen, Terrarien oder Growzelten ermöglicht dies eine besonders präzise Steuerung – bei gleichzeitig effizientem Energieeinsatz.